Frankfurts Schande

Zur Säuberungskampagne gegen Oberbürgermeister Peter Feldmann

Nach einem weiteren langen Winter verordneter Isolation in der heimischen Familienzelle, im geschrumpften Freundeskreis und in der Betriebsklitsche durften im Frühling endlich wieder einmal die Kontaktbeschränkungen und die Masken fallen. Schönes Wetter trieb die Leute auf die Straßen, in die Parks und auf die Bierbänke – und bescherte ihnen reihenweise die böse Überraschung, nach langer Abstinenz mal wieder fremden Personen gegenüberzusitzen und dabei festzustellen, dass man einander außer der eigenen Krankheits- und Impfhistorie praktisch nichts mehr zu sagen hat. Wie gut also, dass schon bald darauf ein ausgemachter Großskandal das Frankfurter Stadtgespräch neu belebt hat und das peinliche Schweigen am Café- oder Wirtshaustisch dem befreienden Gemotze über einen als geltungssüchtigen Frauenschreck überführten Einzelnen weichen konnte. Die Rede ist von Peter Feldmann (SPD), dem Frankfurter Oberbürgermeister, der zehn Jahre lang als freundlich grinsendes Maskottchen der Stadt am Main wohlgelitten war – und nun in Ungnade gefallen ist.

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