Die Zeit der Wölfe. Die Antiquiertheit des Sexus und die Wiederkehr des Naturzwangs

Vortrag & Diskussion mit Magnus Klaue (Leipzig)
27. Oktober 2022, 19:00 Uhr, Saalbau Gallus, Frankenallee 111

In dem Fragment »Interesse am Körper« in der Dialektik der Aufklärung stehen die Sätze: »Der Körper ist nicht wieder zurückzuverwandeln in den Leib. Er bleibt die Leiche, auch wenn er noch so sehr ertüchtigt wird. Die Transformation ins Tote, die in seinem Namen sich anzeigt, war ein Teil des perennierenden Prozesses, der Natur zu Stoff und Materie machte. Die Leistungen der Zivilisation sind das Produkt der Sublimierung, jener erworbenen Haßliebe gegen Körper und Erde, von denen die Herrschaft alle Menschen losriß.« Die Verwandlung des Leibes in den Körper ist nicht einfach Resultat schlechter Verdinglichung, Index eines historischen Prozesses, in dessen Zuge die Menschen einander und sich selbst immer stärker wie Sachen behandeln, sondern zugleich konstitutive Bedingung der Selbstlosreißung der Menschen vom Naturzwang: Selbstobjektivierung, die es den Menschen ermöglicht, sich reflektierend dem gegenüberzustellen, als dessen Teil sie sich erkennen, so wie die Natur erst als »Stoff und Materie« Gegenstand reflektierender Erkenntnis werden kann. Dass aus diesem Prozess keine Versöhnung von Natur und Geist, sondern der kollektive Rückfall von Gesellschaft, von zweiter Natur, in die unerhellte erste entsprang, bezeugen laut Horkheimer und Adorno »alle die Werwölfe, die im Dunkeln der Geschichte existieren und die Angst wachhalten, ohne die es keine Herrschaft gäbe: … sie wiederholen in blinder Wut am lebendigen Objekt, was sie nicht mehr ungeschehen machen können: die Spaltung des Lebens in den Geist und seinen Gegenstand.«

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Der Kampf gegen die islamische Unterwerfung ist international

Solidarität mit den Aufständischen im Iran

Am 13. September wurde die 22-jährige Mahsa Amini wegen eines nicht richtig sitzenden Kopftuchs von der iranischen Sittenpolizei festgenommen und anschließend totgeprügelt. Im ganzen Land brachen Proteste los, auf die der Staat mit Knüppeln, Schüssen und Verhaftungen reagierte. Die Zahl der getöteten Demonstranten wächst täglich. Konfrontiert mit der Heftigkeit des Widerstands appellierte der oberste Hassbotschafter der islamischen Republik, Ayatollah Ali Chamenei, in seiner Freitagspredigt am 23. September an die Wehrbereitschaft der treu ergebenen Untertanen, die mit Warnungen vor antimuslimischem Rassismus auch im Iran einfach zu ködern sind: »Es geht [den Protestierenden] darum, unsere Religion anzugreifen. Es geht ihnen darum, den Koran zu verbrennen und Moscheen anzuzünden. Es geht ihnen darum, das islamische Kopftuch abzuschaffen.«

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